Unsere Teilnehmer

Yasemin Arpacı wurde in Ulm geboren und ist in Deutschland aufgewachsen. Sie spricht fünf Sprachen (Deutsch, Türkisch, Englisch, Französisch und Italienisch) und bezeichnet sich als Weltbürgerin. Nach dem Abitur, über den zweiten Bildungsweg, studierte sie Literatur- und Sprachwissenschaften in Freiburg und im Ausland. Danach wollte sie im Kulturbereich arbeiten, doch landete in der Automobilindustrie. Ihre Karriere startete sie bei Daimler AG, im türkischen LKW Werk am Standort in Aksaray. Was sie in der Türkei als Selbstverständlichkeit erlebt hatte, fand sie in ihren Karrierestationen in den deutschen Werken des Weltkonzerns leider nicht: Dass Frauen Karriere machen und in einer großen Zahl als Führungskräfte im mittleren und gehobenem Management tätig sind. Heute ist die alleinerziehende Mutter eines Kindes als Managerin BackOffice Customer Service bei der Magirus GmbH in Ulm tätig.

Kerim Arpad *1976 ist Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters. Während seines Studiums war er Vorsitzender der EATA, eine der größten Studentenvereinigungen in Europa. Neben seinem Hauptberuf als Geschäftsführer des Deutsch-Türkisches Forum Stuttgart ist er sachkundiges Mitglied im internationalen Ausschuss des Stuttgarter Gemeinderates und stv. Vorsitzender im Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen (LAKA) Baden-Württemberg. In seinen Fachfunktionen gestaltet er die Kulturszene in Stutgart massgeblich mit. Von deutsch-türkischen Jazz- Konzerten bis hin zu deutsch-türkischen Kabaretwochen, deutsch-türkischen Filmtagen, politischen Diskussionsabenden und Lesungen mit prominenten Schriftsteller:innen, u.A. die jährliche Lesung mit dem Nobelpreisträger Orhan Pamuk. Selbst die Etablierung des 23. April als Kinderfest in Stuttgart ist seiner unermüdlichen Einsatzbereitschaft zu verdanken. Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße für das deutsch-türkische Miteinander einsetzen, prämiert das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart mit dem Manfred-Rommel-Preis, das vom Kuratorium gestiftet und alle 2 Jahre verliehen wird.

Fırat Arslan *1970 in Friedberg, begann mit 18 zu boxen. Sein Debüt als Profi gab er im Januar 1997. 2003 wurde er Internationaler Deutscher Meister, 2004 Deutscher Meister und kurze Zeit später EU Meister. 2005 wurde er WBO Intercontinental Champion. 2007 wurde er bei Universum Box-Promotion unter Vertrag genommen. Im gleichen Jahr wurde er Interims Weltmeister und nur einige Monate später errang er mit einem Sieg über Vergil Hill den regulären WBA-Weltmeister Titel im Cruisergewicht. 2016 holte er sich den Weltmeister Titel des WBO und verteidigte erfolgreich seinen Titel der GBU. Als frisch gekürter WBA Intercontinental Champion, nach seinem KO-Sieg in der 4.Runde am 25.Juli 2021 hofft er auf einen WM-Kampf in diesem Verband und die Chance, als ältester Weltmeister aller Klassen in die Geschichte des Boxsports einzugehen. Als erster und einziger türkeistämmiger Box Weltmeister gehört er zu den beliebtesten Sportlern der türkischen Community. Seine internationale Fangemeinde im Boxsport verehrt ihn wie kaum einen anderen Sportler. Hier erzählt der verheiratete Familienvater von 3 Kindern von seiner eigenen Kindheit und seiner Jugendzeit die nicht immer einfach waren. Kürzlich eröffnete er seine eigene Sportschule in Göppingen aber der Weg bis hierhin war mit viel Arbeit verbunden. Fırat Arslan engagiert sich in zahlreichen sozialen Projekten und gemeinnützigen Bildungseinrichtungen.

Gökhan Arslan *1976, kam 1992 nach dem schweren Erdbeben in seiner Heimatstadt Erzincan nach Deutschland. Bereits 2001 gelang ihm sein erster sportlicher Durchbruch im Kick-Boxen mit dem WM-Titel der WKPC und später der WKA. 2006 gewann er auch den Intercontinental Titel der ISKA. Insgesamt bestritt er 43 Kämpfe, 27 davon gewann er durch KO. heute betreibt er gemeinsam mit seiner Familie die Tiger Sportakademie, bestehend aus mehreren Sportschulen. Sein sportliches Talent gab er erfolgreich an seine Kinder weiter, die ebenfalls sehr erfolgreich Titelkämpfe bestreiten und auch einige Gürtel zu der beeindruckenden Sammlung ihres Vaters hinzufügen konnten. Gökhan Arslan fördert zahlreiche soziale Projekte in Deutschland und der Türkei. Seine Fahrradtouren, gemeinsam mit Christoph Möhl von Deutschland in die Türkei unter dem Motto Deutsch-Türkische Freundschaft sind legendär.

Ataman wurde 1979 in Stuttgart geboren und wuchs in Nürnberg auf. Ihre Eltern stammen aus der Türkei. Sie studierte Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Moderner vorderer Orient und Migration an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin und schloss das Studium 2005 ab. Anschließend arbeitete sie als Redenschreiberin für NRW-Integrationsminister Armin Laschet, bevor sie 2007 eine Ausbildung an der Berliner Journalisten-Schule begann und danach als Journalistin für Spiegel Online und den Tagesspiegel tätig war. Von 2010 bis 2012 leitete sie das Referat Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und von 2012 bis 2016 den Mediendienst Integration, einen Informationsdienst für Journalisten des Rats für Migration.

Von 2018 bis 2020 schrieb Ataman für Spiegel Online die Kolumne Heimatkunde. 2019 löste sie mit ihrem Buch „Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!“ eine Debatte über Zugehörigkeit aus.

Ataman gehörte 2008 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Neue deutsche Medienmacher*innen. 2018 wurde sie dessen Vorsitzende. Von 2017 bis 2021 war sie Sprecherin des Vereins Neue Deutsche Organisationen und seit 2020 gehört sie der Mitgliederversammlung der Heinrich-Böll-Stiftung an, dem obersten Beschlussfassungsorgan der Stiftung. Sie lebt in Berlin.

Ceylan Ateş, geboren in Stuttgart ist eine mehrfach ausgezeichnete Architektin und Designerin. Ursprünglich stammt ihre Familie aus der türkischen Stadt Sivas. Sie wuchs in der Obhut ihrer Oma und ihres Opa mütterlicherseits auf, die bereits in den 1960’er Jahren nach Deutschland kamen. Ihre Eltern lernten sich in Deutschland kennen und gründeten eine Familie. Schon früh war Ceylan Ateş klar, dass sie nicht in das Familienunternehmen der Ateş Fahrschulen einsteigen wird. Stattdessen studierte sie Architektur in Stuttgart und schloß das Studium mit einem Diplom ab. Ihre weltweiten Aufträge machten sie zu einer echten Jet-Setterin, brachten ihr internationale Anerkennung und viele nationale wie internationale Auszeichnungen ein. Dubai, Quatar, Mykonos, Mailand, London und İstanbul sind ihre bevorzugten Shopping Destinationen. Für ihre luxoriösen Kreationen in Architektur, Design und Mode lässt sie sich auf ihren zahlreichen Reisen inspirieren. Als moderne, in jeder Hinsicht selbstständige Frau ist Estée Lauder ihr Idol. Sie ist geprägt von allen schönen Dingen der Welt, ihr Büro befindet sich in der noblen Calwer Straße in Stuttgart.

Tülay Ates-Brunner ist wie #drelifcindik das Kind der ersten Generation von Einwanderern, damals noch #gastarbeiter genannt und hier aufgewachsen. Sie ist #vonhier #Gastarbeiterkind #erfolgreichemigrantin. Sie weiss, was es bedeutet #wertschätzung und dadurch #wertschöpfung zu erhalten. Sie hat eine große Anzahl von Integrationsprojketen mit einem TEam von über 70 MA seit vielen Jahren betreut. Die Mitarbeitergewinnung und das Ausnutzen von Diversity ist sehr wichtig und hat die vielfältige Gesellschaft in Deutschland weitergebracht.

Bülent Bayraktar ist begeisterter Nürnberger und Fan des 1. FCN. Er arbeitet als Marketing-Experte und externer Datenschutzbeauftragter. Privat engagiert er sich als Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in der Metropolregion Nürnberg e.V. : TGMN e.V.

Bülent Bulut ist ein echtes Münchner Kindl, Leiter des Sachgebietes Übergänge in Ausbildung und Arbeit des Referates für Arbeit und Beruf der Landeshauptstadt München und ein kreativer Mensch. In einem anderen Leben hätte er auch Künstler werden können. Er hat nach seiner Jugendzeit in München sein Studium an der renommierten Haceteppe Universität in Ankara durchgeführt und ist dann wieder zurück in die deutsche Heimat München gekommen. Bülent Bulut unterstützt Migrant:innen bei Ausbildung, Arbeit und die Niederlassung von qualifizierten Zuwanderer:innen in München. Er ist glücklich verheiratet und stolzer Vater einer Tochter.

Fatime Cetinkaya ist Unternehmerin und unter anderem Geschäftsführerin eines Software-Unternehmens.   Im Säuglingsalter hat ihr Leben in Deutschland begonnen. Als Tochter von Gastarbeitern hat sie nach ihrem Abitur einen Bachelor in BWL und einen Master an der Georg-August-Universität in Göttingen im Bereich Marketing und Vertrieb absolviert. Im Anschluss ist sie im Key Account Management in einem Konzern eingestiegen. Nach über 5 Jahren Konzernleben hat sie sich dazu entschlossen mit ihrem Mann ein Software-Unternehmen zu gründen. Sie unterstützen Unternehmen in der Digitalisierung ihrer Prozesse. Geprägt durch ihre Einwanderergeschichte legt sie besonderen Wert auf Diversität in ihren Unternehmen. Sie setzt sich für eine weiblichere Unternehmenslandschaft, Diversität und mehr Frauen in Tech-Unternehmen ein.

Kaan Cevahir gehört zur dritten Generation von Menschen mit internationaler Familiengeschichte in Deutschland und ist ein gutes Beispiel für den Gewinn, den uns Einwanderung beschert. Als Arbeiterkind hat er die hiesigen Chancen genutzt und Abitur gemacht und Musikwissenschaft studiert. Er ist Lehrbeauftragter für soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule in Aachen und engagiert sich gegen Diskriminierung. Als Projektmanager leitet er derzeit eine ministerial geförderte Integrationsagentur. Er promoviert in Fach Musikwissenschaft mit Schwerpunkt deutsch-türkische Musikbeziehungen. Wir haben uns über wechselwirkenden Kulturtransfer unterhalten. Eine sehr passende Frage hierbei war: „Wie klingt Migration?“ Schon lange vor der Anwerbung von „Gastarbeitern“, bereits im 17ten Jahrhundert, fand ein wechselwirkender Einfluss über Musik statt. Die Mehterhane (osmanische Musikkapellen) ließen ihre Instrumente nach Kriegsende zurück und diese fanden Einzug ins europäische Musizieren. Aus Turkophobie wurde im 18ten Jahrhundert Turkophilie. Diese liegengebliebenen Musikinstrumente setzten einen Reiz, weckten Neugier und die Europäer:innen beschäftigten sich mit türkischer Musik. Gerade in der Musik gibt es sehr schöne Syntheseeffekte. Cem Karaca, Barış Manço und andere bekannte Musiker prägten diese Symbiose. Nicht nur Musik auch Kunst, Architektur, Literatur, Wissenschaft und Fotografie bieten Zugang zum wertschätzenden Kulturtransfer. Gemeinsam mit meinem Projektpartner Nejdet Niflioğlu haben wir viele bemerkenswerte Geschichten per Video aufgenommen. Sukzessive wächst unser Portal als historische Dokumentation zu Ankunft, Leben, Erfolg, Bleiben und Rückkehr. Freuen Sie sich auf Geschichten, die motivieren, unterhalten oder nachdenklich machen.

Mulla Çoktaş *1962 kam über den zweiten Bildungsweg zum Studium und wurde Maschinenbau Ingenieur. Danach machte er Karriere in dem Stahlwerk, in dem seine Eltern als Arbeiter beschäftigt waren. Vater und Mutter wurden durch den Bürgermeister der Stadt Duisburg ausgezeichnet, weil alle ihre sechs Kinder einen Studienabschluss erreichten. Schon früh erkannte er das Potenzial von Diversity Management und wurde in seinem Konzern zum Vorreiter für die professionelle Steuerung der vorhandenen Vielfalt.

Die wunderbare Meltem Avci-Werning ist Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Psycholog:innen ( BDP e.V.) und seit 1998 Schulpsychologische Dezernentin an der Niedersächsischen Landesschulbehörde (ehemals Bezirksregierung) in Hannover. Sie ist Dr. rer. nat. Diplom Psychologin, eine approbierte Psychotherapeutin in Verhaltenstherapie ausgebildet, systemische Supervisorin und Organisationsberaterin. Sie bietet Fortbildungen zu den Themen: Teamentwicklung und Konfliktmanagement, Stressmanagement, Hypno-systemische Beratung und Therapie, Krisen- und Notfallmanagement, Trauma und Traumabearbeitung. Ihre Arbeitsschwerpunkte und Interessen sind migrationsspezifische Themen in Beratung und Therapie, kooperatives Lernen, Inklusion, Beratungslehrkräfteweiterbildung, Supervision und kollegiale Beratung. 1992-1995 Stipendium (Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG) zur Promotion am interdisziplinären Graduiertenkolleg „Kognitive und soziale Repräsentation von Problemen und Konflikten, ihre Genese, Prädikation und Bewältigung“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. 1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Erziehungswissenschaften, am Lehrstuhl für interkulturelle Erziehung an der Universität Gesamthochschule Essen Febr. 2003 Promotion an der Philipps-Universität Marburg. Dissertationsthema: Prävention ethnischer Konflikte in der Schule – Ein Unterrichtsprogramm zur Verbesserung interkultureller Beziehungen. Vor ihrem Studium der Psychologie hat sie von 1981-1984 Diplom-Journalistik und Theaterwissenschaft an der Universität Dortmund studiert.

Dr. Yaşar Aydın *1971 in Artvin kam mit 6 Jahren nach Deutschland. Er studierte Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Hamburg und Lancaster. 2009 promovierte er mit dem Thema „Topoi des Fremden: Zur Analyse und Kritik einer sozialen Konstruktion“ in Hamburg. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Hamburgischen Welt Wirtschafts Institut bearbeitete er bis 2012 das Thema „Abwanderungsabsichten und Abwanderung von Hochqualifizierten türkischer Herkunft aus Deutschland in die Türkei“. An der Stiftung Wissenschaft und Politik betreibt er Forschungen zur türkischen Außenpolitik und ist Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie. Dr. Yaşar Aydın veröffentlichte zahlreiche Artikel, Aufsätze, Studien und Bücher. Er ist momentan der angesehendste Fachmann für Migrationsforschung und Zuwanderungspolitik, Nationalismusforschung: ethnische Konflikte, Fremdheitsproblematik, kollektive Identität, Innen- und Außenpolitik, Modernisierung, Nationalismus, Parteien der Türkei.

Dr. Mustafa Diken is the Vice President Vaccines & Immunology at BioNTech SE and the Deputy Director of the Immunotherapy Development Center at TRON gGmbH He came to Germany to do his PhD in the Team of Prof. Ugur Sahin and Prof. Özlem Türeci. He was born and raised in Turkey and studied at ODTÜ, a prestigious University in Ankara and has been living and working in Mainz for about 15 years. He is married with another researcher from Turkey, the couple has one son. He is also the Scientific Program Director of CIMT The Association for Cancer Immunotherapy (CIMT) is a non profit organisation and was founded in fall 2002 as an information and education platform for immunological cancer therapy. Physicians and researchers from different fields of clinical and theoretical medicine from the universities of Berlin, Erlangen, Mainz and Tübingen are the founders of the association.

Enise Lauterbach wuchs als Tochter türkischer Gastarbeiter in Deutschland auf. Sie ist Fachärztin für Kardiologie. Sie spezialisierte sich auf die Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch Katheterablation. 2018 etablierte Lauterbach eine ambulante kardiologische Rehabilitation in Trier. 2019 kündigte sie jedoch ihre Anstellung als Chefärztin, weil sie von der Reformunwilligkeit und der von ihr empfundenen technischen Rückständigkeit des deutschen Gesundheitswesens enttäuscht war. Seit März 2020 leitet sie das Start-up-Unternehmen „Lemoa Medical“, das Software für digitale Gesundheitsanwendungen entwickelt. Lauterbach will die digitale Transformation der Herzinsuffizienz-Therapie weiter entwickeln. Lauterbach nutzt dabei die Künstliche Intelligenz für die Entwicklung eines tragbaren Herzmonitors. Er überwacht Patientendaten und sammelt sie per Smartphone. Lauterbach hat ein Programm für eine bessere Patientenversorgung entwickelt. Es handelt sich dabei um ein Instant-Messaging-System für eine schnelle und sichere Kommunikation zwischen den behandelnden Ärzten. Für ihre neue App und die „beste weibliche Gründungsidee 2019“ wurde Lauterbach im Oktober 2019 von der Industrie- und Handelskammer Trier mit dem erstmals vergebenen Gründerinnenpreis ausgezeichnet. Die Zeitschrift Focus hat Lauterbach 2020 zu einer der wichtigsten 100 Frauen in Deutschland gewählt. Sie erhielt auch den Emotion Award 2020 des Clubs europäischer Unternehmerinnen.

Dr. Ali Sak ist promovierter Biologe. Er arbeitet im Uniklinikum in Essen und erforscht, warum manche Krebszellen einer Bestrahlung widerstehen und wie man solche Resistenzen überwinden kann. Er kam 1974 mit neun Jahren aus der Türkei nach Essen. Sein Vater konnte auf einer Zeche arbeiten, unter Tage. Ali ging zur Grundschule, bekam eine Empfehlung für die Realschule, denn er hatte bis zur siebten Klasse eine Fünf in Deutsch. Eine Lehrerin besorgte ihm eine Nachhilfe. Danach bekam er eine Eins, er war in Deutsch besser geworden als manche Einheimische. Seine Mutter war Analphabetin und hat später in Deutschland einen Alphabetisierungskurs besucht und Lesen und Schreiben gelernt. Ali Sak ist angekommen. Er ist deutscher Staatsbürger, er hat zwei Söhne. Seine Familie hat ihre Chancen genutzt, Nachteile besser ausgehalten und starke Nerven bewiesen. Die Ehefrau ist Lehrerin und unterrichtet Türkisch an einer Grundschule. Er ist im Vorstand der Föderation türkischer Elternvereine. Dieser will seine Schwerpunkte insbesondere auf die Entwicklung der Mehrsprachigkeit und auf die Reformen des Bildungssystems, sowie der Überwindung der Diskriminierung im Bildungssystem in Deutschland legen. Ein weiterer Schwerpunkt wird in der Zusammenarbeit mit anderen Migrantenverbänden in dem bundesweiten Ausbau des Elternnetzwerkes liegen.

Dr. Duygu Tessmar ist geschäftsführende Oberärztin das Klinikums Karlsruhe, sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und hat an der Universität Aachen Medizin studiert. Sie liebt es, zu reisen und Musik zu machen.

Kahraman Erdin *1965 wechselte nach seiner Karriere als Fußballer, Geschäftsführer und Manager der Stuttgarter Kickers 2008 zur garmo AG als Geschäftsführer der Gazi Promotion GmbH. Im Alter von sechs Jahren kam Kahraman Erdin aus Kırklareli nach Deutschland. Seine Eltern waren Gastarbeiter, die Familie lebte im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Nach dem Umzug nach Berlin-Steglitz machte er 1982 Abitur , das hat er seinem Physiklehrer zu verdanken. Denn sein Vater erwartete, dass sein Sohn nach der zehnten Klasse eine Lehre beginnt, um zum Familieneinkommen beizutragen. In Berlin begann seine Leidenschaft für Fußball. Beim SSC Südwest Berlin kam er in die Berliner Auswahl. Nach der Schule hatte er Angebote von türkischen Erstligisten, doch er ging zu Tennis Borussia Berlin. Der VfB Stuttgart holte ihn als Halbprofi nach Stuttgart. An der Universität in Stuttgart begann er technische Betriebswirtschaft zu studieren und schloss dieses 1993 als Diplom-Kaufmann erfolgreich ab.

Ruhsar Gümüşdal *1967 in Deutschland jedoch aufgewachsen in Gönen, studierte Germanistik in der Türkei und wurde erst im Erwachsenenalter sesshaft in Deutschland, nachdem sie dieses Land sonst nur aus ihren Schulferien kennenlernen durfte. Ihre Großeltern, bei denen sie in Gönen aufwuchs, würdigte sie in ihrem Buch “Das Radio Mit Dem Fenster”. Sie schreibt Bühnenstücke und führt sie meist mit großem Erfolg auch selber auf. Meistens spielt sie mit großen Vorbildern, wie dem Götz von Berlichingen, den sie kurzerhand zu Götz Ala Turka macht. In ihren Bühnenaufführungen meistert sie das Erzählen spielerisch und zieht die Zuschauer mit ihren abwechselnd komisch-tragischen Geschichten in ihren Bann. Mit großem Engagement arbeitet sie mit traumatisierten Kindern an Bühnenstücken und hilft ihnen bei der Sozialisierung in ihrer neuen Heimat Deutschland.

Malerin Deniz Hasenöhrl ist eine bayrisch-türkische Künstlerin, die im Gespräch mit #drelifcindik über Identität spricht, wie sie in ihrer Kunst ihre türkische Herkunft bearbeitet und wie sie sich insgesamt mit den beiden Einflüssen auseinandersetzt.

Tayfur İşeri (Teddy) kam bereits Anfang der 1960’er Jahre nach Deutschland. Hier erzählt er die sehr berührende Geschichte seiner Ankunft, seiner Erlebnisse in beiden Ländern und seiner Rückkehr nach fast 60 Jahren in die Türkei.

Gözde Kara absolvierte ihr Studium der Luftfahrttechnik an der Technischen Universität Istanbul (ITU). Während sie 2012 ihr Masterstudium an der Middle East Technical University (METU) fortsetzte, arbeitete sie als Spezialistin für Technologiemanagement bei Turkish Aerospace Industries (TAI). Gözde Kara zog 2014 nach Deutschland, um Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Sie arbeitete zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Technologie- und Forschungs & Entwicklungs- Management am Fraunhofer Institut. Danach für Steinbeis Advanced Risk Technology. Anschließend begleitete sie EU-Projekte bei Steinbeis Advanced Risk Technologies (R-Tech). Gözde Kara ist seit 2018 Mitarbeiterin der Daimler AG als Expertin für Strategie und Innovation im IT-Bereich beschäftigt. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit leitet sie ein Netzwerk für türkische Einwanderer mit Hochschulbildung. Sie erforscht und publiziert regelmäßig Daten zum Brain-Drain hochgebildeter Spezialisten aus der Türkei. Ihr gelang die weltweite Vernetzung unterschiedlicher Karrierenetzwerke sowie Frauennetzwerke für Hochschulabsolvent:innen aller Fachrichtungen.

Müjde Karaca-Toğmuş * 1981 in Bamberg, studierte visuelle Kommunikation an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Bereits im Studium beschäftigte sie sich besonders mit dem Thema Heimat, Herkunft und Identität. Mit ihrer Arbeit “Almanyalı-Deutschländer”, die sie als Diplomarbeit ihres Studiums zur Kommunikationsdesignerin erstellte, stellt sie Türken in Deutschland vor, die in unterschiedlichen Bereichen leben, und lässt sie ihre persönlichen Geschichten als Deutschländer erzählen. Mit ihrer fotografischen Arbeit „Zinat-Reize” erhielt sie den 1. Platz des Förderpreises für Buchgestaltung von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Danach wurde diese Arbeit als großformatiges Buch verlegt.

Erdoğan Karayel *1956, kam erst in den 1990’er Jahren nach Deutschland. İn der Türkei gehörte er schon damals zu der Elite der Karikaturisten und Werbegraphikern. Ausgebildet wurde er an der Marmara Universität in Istanbul. Gemeinsam mit den bekanntesten Künstlern arbeitete er bei verschiedenen Satirezeitschriften wie Çarşaf, Gır Gır aber auch bei Ses, Politika und Demokrat. Seit 2008 findet eine seiner bekanntesten Werke Eingang in das Gymnasium-Schulbuch Seydlitz Geographie. Er ist Herausgeber der Satirezeitschrift Don Quichotte und veranstaltet zahlreiche internationale Wettbewerbe zu Themen wie Flucht und Migration, Kinderbräute oder Gewalt gegen Frauen. Mit seiner internationalen Wanderausstellung Flucht und Fluchtwege bei Daimler Art Collection gelang es ihm, die Karikatur als eigenständige Kunstform in einer der renomiertesten Kunst Galerien zu etablieren. Sein soziales Engagement ist breit gefächert. U.A ist er Herausgeber der einzigen zwei sprachigen Kinderzeitschrift Hey Kinder.

Kemal Kıtlık wurde 1975 in Augsburg geboren. Die Familie hatte 4 Kinder eines davon verstarb 1989. Als Gastarbeiterkind wurde er 1982 eingeschult. 1986 wechselte er aufs Gymnasium, er mußte dann die Schule frühzeitig verlassen. Er stand ohne Mittlere Reife da. Doch das beunruhigte ihn nicht, da er eine Kämpfernatur ist. Seine Ausbildung zum Industriekaufmann schloß er erfolgreich ab und war seither als Einkäufer tätig. Also seit 21 Jahren. Durch seine Art, Offenheit, seinem bayrischen Dialekt und angeborenem Ehrgeiz konnte er bisher sehr erfolgreich werden im Beruf. Inzwischen ist er in der Automobilzulieferindustrie ein Experte für Beschaffung. Er ist in einem nicht türkisch geprägten Kreis aufgewachsen, anders formuliert bis zu seiner Ehe war sein Umfeld mehr deutschstämmig. Erst in der Ehe habe er die türkische Kultur und Gebräuche kennengelernt. Es sei für ihn „sehr spannend und abenteuerlich gewesen, er funktioniere doch eher sachlich.“ Die türkische Kultur sei bunt und warm wie keine andere, die türkische Geschichte so weit- und tiefreichend. Nur muss man diese verstehen. Und Chaoten ausblenden. Er ist ein überzeugter „bayrischer Türke.“ Diese Gattung sei unschlagbar. Leider lebe er inzwischen mit Frau und den beiden Kindern im “Exil”, in Baden-Württemberg. Aus seiner Sicht wurden aus Gastarbeitern Menschen mit Migrationshintergrund. Sein Motto sei „Integration ja, aber Assimilation nein.“

Muhsin Omurca (* 1959 in Bursa, Türkei) ist ein deutscher Kabarettist und Cartoonist. Mit Şinasi Dikmen gründete er das Kabarett Knobi-Bonbon im Jahre 1986 in Ulm. Dies war das erste türkisch-deutsche Kabarett in D. Omurca war zunächst als Cartoonist und Karikaturist tätig. In Deutschland wurde er mit seinem Comic Kanakmän bekannt. Knobi-Bonbon wurde 1987 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Muhsin erhielt 1998 für sein erstes Soloprogramm „Tagebuch eines Skinheads in Istanbul“ den Deutschen Kabarett Sonderpreis und den Stern der Woche. Als Kabarettist wurde er von Dieter Hildebrandt entdeckt, welcher ihn zu seiner Unterhaltungstour durch Europa mitnahm. Er betätigte sich auch als Hörspielautor und -sprecher. Mit dem Programm Tagebuch eines Skinheads in Istanbul führte er ein „Cartoon-Kabarett“ in Deutschland ein. Omurca gilt als Erfinder des Worts „biodeutsch“. Er verwendete es zum ersten Mal im Jahr 1996 in einem Comicstrip in der taz. Darin sagt ein Mann zu seinem Nachbarn mit schwarzem Schnurrbart und Teeglas: „Der Unterschied zwischen dir und mir besteht darin Hüsnü: Du bist ein getürkter Deutscher! Eine Fälschung! Und ich … Ich bin ein Original! Ein Bio-Deutscher“.

Aysel Özdemir spricht hier sehr emotional über ihr Ehrenamt als muslimische Seelsorgerin in Krankenhäusern und in Justiz Vollzugsanstalten. Gerade in Zeiten der Covid-19 Pandemie sind Krankheit und Tod nicht nur Themen des Alters. Sie berichtet anschaulich über mangelnde Perspektiven von jungen Straftätern, die auf ihre Resozialisierung hoffen.

Hülya Özen-Sattler *1976 ist Rechtsanwältin und Leiterin Rechtsmonitoring in einem Finanzkonglomerat in Ludwigsburg. Ihre Lebensgeschichte, die für viele Kinder von Gastarbeitern typisch erscheint, nahm überraschende Wendungen. Unschlüssig über Studienplatz- und ort veränderte eine Zufallsbekanntschaft ihren gesamten Werdegang.

Professor Barbara Burkhardt Reich und Professor Elke Theobald leiten seit 2012 gemeinsam das Steinbeis-Innovationszentrums Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim und das Steinbeis-Transferzentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim. Eines ihrer zahlreichen Erfolge bildet das Karriereportal Spitzenfrauen. Übergeordnetes Ziel des Projekts “Frauenkarrieren in baden-württembergischen Unternehmen” – kurz Spitzenfrauen BW – ist es, den Frauenanteil in Führungspositionen in den Unternehmen zu erhöhen. Das Karriereportal richtet sich an Frauen, die ihre Karriere voranbringen möchten, und an Unternehmen, die sich mit dem Thema Frauenkarrieren beschäftigen. Zahlreiche Spitzenfrauen in diesem Portal besitzen eine internationale Vita und sind begehrte Kandidatinnen für die Besetzung von Posten in Vorständen, Aufsichtsräten oder Stiftungsleitungen. Eine ihrer prominenten Spitzenfrauen ist Filiz Albrecht- die erste Frau im Vorstand von Bosch. Aber auch andere Protagonistinnen aus unserem Video-Portal 60 Jahre Anwerbeabkommen sind hier gelistet. Wie z.B Yasemin Arpacı und Meltem Aytaç.

Prof. Dr. rer. pol. Neşe Sevsay-Tegethoff ist seit 2007 Geschäftsführerin des Roman Herzog Instituts e.V. Die Sozioökonomin beschäftigt sich insbesondere mit dem Wechselspiel von Wirtschaft und Gesellschaft. Gängiges Wissen abklopfen, andere Sichtweisen zulassen, interdisziplinärer Austausch – für Sevsay-Tegethoff sind das Grundvoraussetzungen, um nachhaltige Zukunftsentwürfe entwickeln zu können. Sie wurde berufen ab Oktober 2021 an der Hochschule Esslingen an der Fakultät Soziale Arbeit, Bildung Pflege zu unterrichten. Hier spricht sie zusammen mit ihrer großartigen Tochter Selin Leila Tegethoff über ihre ganz persönlichen Erfahrungen als Kind türkischer Arbeitsmigrant:innen in Deutschland.

Professor Barbara Burkhardt Reich und Professor Elke Theobald leiten seit 2012 gemeinsam das Steinbeis-Innovationszentrums Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim und das Steinbeis-Transferzentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim. Eines ihrer zahlreichen Erfolge bildet das Karriereportal Spitzenfrauen. Übergeordnetes Ziel des Projekts “Frauenkarrieren in baden-württembergischen Unternehmen” – kurz Spitzenfrauen BW – ist es, den Frauenanteil in Führungspositionen in den Unternehmen zu erhöhen. Das Karriereportal richtet sich an Frauen, die ihre Karriere voranbringen möchten, und an Unternehmen, die sich mit dem Thema Frauenkarrieren beschäftigen. Zahlreiche Spitzenfrauen in diesem Portal besitzen eine internationale Vita und sind begehrte Kandidatinnen für die Besetzung von Posten in Vorständen, Aufsichtsräten oder Stiftungsleitungen. Eine ihrer prominenten Spitzenfrauen ist Filiz Albrecht- die erste Frau im Vorstand von Bosch. Aber auch andere Protagonistinnen aus unserem Video-Portal 60 Jahre Anwerbeabkommen sind hier gelistet. Wie z.B Yasemin Arpacı und Meltem Aytaç.

Hacı-Halil Uslucan (* 1965 in Kayseri, Türkei) ist ein deutscher Psychologe, Migrationsforscher, Inhaber der Professur Moderne Türkeistudien an der Universität Duisburg-Essen und Leiter der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung. Haci-Halil Uslucan ist ein Kind der ursprünglichen Generation der Arbeitsmigranten, der “Gastarbeiter”, die nach Deutschland eingewanderten Türken. 1985 nahm er das Studium an der FU Berlin auf, an der er 1991 das Diplom in Psychologie erwarb, 1997 den Magistergrad in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft absolvierte und 1999 im Fach Psychologie promoviert wurde. Im selben Jahr wurde er Leiter des vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt finanzierten Längsschnittprojektes „Jugendgewalt als Folge sozialer Desintegration, anomischer Verunsicherung und Überforderung“ an der Universität Magdeburg, wo er sich 2006 habilitierte. Anschließend vertrat er eine Professur an der Universität Potsdam. Vom Wintersemester 2008 bis 2010 lehrte er Pädagogische Psychologie an der Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr in Hamburg. Seit 2010 ist er Professor an der Universität Duisburg-Essen sowie wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung in Essen. Von 2012 bis 2019 war er Mitglied im Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration.[1] In den Jahren 2019 und 2020 ist Uslucan Mitglied der Fachkommission der Bundesregierung zu den Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit. Uslucan veröffentlichte eine Vielzahl von Fachbeiträgen und Fachbüchern zu den Forschungsschwerpunkten Gewalt im Jugendalter, Moralentwicklung, psychosoziale Belastungen von Migrantenfamilien, Erziehungsstile im interkulturellen Vergleich, Wertedivergenzen aus kulturpsychologischer Sicht, Islamischer Religionsunterricht in Deutschland und zur Wissenschafts- und Psychologiegeschichte.

Prof. Dr. Lale Yıldırım ist wie auch #drelifcindik das Kind der ersten Einwanderergeneration und in Deutschland aufgewachsen. Sie hat als eine der ersten Forscherinnen den Blick auf die dritte Generation gerichtet. Sie hat sich mit dem Selbstnarrativ und der Geschichtssicht der jungen Menschen der dritten Generation in Deutschland befasst. Sie hat in ihrem Buch #Diasporakomplex die jungen Menschen in 1. Deutsch-Türk:innen, bis 4. integrierte Paria aufgeteilt. Seit 2021 ist sie Professorin an der Universität Osnabrück im Fachbereich Didaktik der Geschichte. Wir haben uns unterhalten zum #anwerbeabkommen, über #erfolgreichemigranten, das #vonhier sein und wie wir mehr #wertschöpfung durch #wertschätzung erreichen. Sie hat neben ihrer eigenen Geschichte auch wichtige Ergebnisse ihrer Studie mitgeteilt. Für mehr spannende Geschichten vom Ankommen, Bleiben, hier wachsen oder zurückgehen, von Zugehörigkeit, Rassismus und Diskriminierung können Sie auf unserem YouTube Kanal oder auf Anwerbeabkommen.de finden.

Asiye Özlem Sahin *1976 in Trabzon. Sie kam mit 11 Jahren nach Deutschland. Mittlerweile hat sie die deutsche Staatsangehörigkeit. Für das Ministerium für Integration Baden-Württemberg engagierte sie sich als Botschafterin bei der Einbürgerungskampagne: „Mein deutscher Pass“ und „NEIN ZU GEWALT GEGEN FRAUEN” Sahin arbeitet seit 1992 bei Bosch in Waiblingen. Ohne die Unterstützung ihres Arbeitgebers könnte Sie ihre Profibox- Karriere nicht betreiben. Sie profitiert von dem Diversity Programm von Bosch und engagiert sich sehr für dieses Themenfeld. Ihr Arbeitgeber ermöglicht es ihr, ihre Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und gegebenenfalls auch unbezahlten Urlaub für die Kämpfe zu nehmen. Als Profiboxerin hat sie bereits sechs WM-Titel erlangt. Als Amateur-Boxerin war sie Mitglied der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft DBV (Deutscher Boxsport-Verband) bis 48 kg und zwei Mal internationale Deutsche Meisterin bis 48 kg.

Gökay Sofuoğlu *1962 in Kayseri, verließ die Türkei 1980 aus politischen Gründen nachdem das Haus seiner Familie bei Unruhen beschossen wurde. Er studierte Sozialpädagogik und arbeitet als Sozialpädagoge bei Caritas. Seit Mai 2014 ist er Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland. Aufgrund seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten hat er den Verdienstorden des Landes Baden-Württembergs erhalten. Er setzt sich immer wieder gegen Rassismus ein und appelliert an Migranten sich stärker in der Gesellschaft einzubringen und die Zukunft dieses Landes mitzugestalten.

Kağan Söylemezgiller *1988 in Stuttgart ist seit 2010 professioneller Fußballspieler. seine Karriere startete er bei den Stutgarter Kickers und dem VfB Stuttgart. Seine erste Station im Profisport bildete Ankaragücü in der Türkei. Danach folgten Transfers zu Kardemir Karabükspor, Çaykur Rizespor, FC Wil 1900 (CH) sowie diversen weiteren türkischen Vereinen. Sein Debüt für die Nationalmannschaft der Türkei (U23) gab er 2011.

Gökçen Sara Tamer-Uzun gehörte 2006 zu den ersten islamischen Re­li­gi­ons­leh­re­r:in­nen in Baden-Württemberg, damals war das noch ein Modellprojekt. Als sie anfing zu unterrichten, war sie die einzige islamische Religionslehrerin in Stuttgart. In den Folgejahren hat sie den islamisch- sunnitischen Religionsunterricht in Baden-Württemberg mit aufgebaut. Im Auftrag des baden-württembergischen Bildungsministeriums schrieb sie Lehrpläne und Studienordnungen, als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg bildete sie die Re­li­gi­ons­leh­re­r:in­nen aus. Das macht sie weiterhin. Sie war von 2015 bis 2019 im Projektbeirat, der das Ministerium bei der Einführung eines ordentlichen Schulfachs beraten hat. 2019 wurde dieser Beirat durch eine Stiftung ersetz. İm Team von Dr. Michael Blume, dem Antisemitismusbeauftragten der Landesregierung ist sie weiterhin bemüht um den interreligiösen Dialog in Deutschland zu vertiefen. Viele ihrer bundesweiten Projekte genießen Modellkarakter, so auch die Video-Reihe und das gleichnamige Buch mein-islam-dein-islam. Das Buch kann in der PH Ludwigsburg kostenlos bestellt werden.

Tayfun Tok erwarb über den zweiten Bildungsweg das Abitur am Wirtschaftsgymnasium. Es folgten ein Studium in Politische Ökonomie & Geschichte (Lehramt/Staatsexamen) in Gießen und eine Weiterbildung zum Geprüften Betriebswirt (IHK). Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 trat er im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen an und gewann mit 34,2 % der Stimmen das Direktmandat und errang somit das historisch beste grüne Wahlergebnis im Wahlkreis.

Rana Tokmak *1996 ist eine rhythmische Sportgymnastin und war bereits mit 13 Jahren erstmals Deutsche Meisterin, später im Team Europameisterin. 2015 wurde sie zur Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft ernannt und qualifizierte sich 2016 mit der Gold-Medaille für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Brasilien. Danach beendete sie ihre sportliche Karriere und ist mittlerweile Medizinstudentin in Istanbul. Für sie bedeutet diese Phase ihres Lebens quasi eine Re-Migration in die ursprüngliche Heimat ihrer Eltern. Sie fühlt sich in beiden Kulturen zu 100% wohl und zugehörig. Von Ende 2012 bis 2015 war sie Botschafterin des Projektes „spin – sport interkulturell“, das sich für die Integration, insbesondere junger Frauen und Mädchen, durch Sport einsetzte. Seit 2016 ist sie offizielle Integrationsbotschafterin des Landessportbundes NRW und setzt sich weiterhin ehrenamtlich für die Integration durch Sport ein.

Ersin Uğursal *1938, kam bereits 1957 nach Deutschland. Er studierte an der Universität Stuttgart, wurde Architekt und arbeitete bis zu seinem Ruhestand für die Deutsche Bundesbahn. Einige seiner Bauwerke erhielten große Anerkennung und wurden mehrfach ausgezeichnet. Das Deutsch-Türkische Verhältnis auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene lag ihm immer besonders am Herzen. Zur Förderung dieser Beziehungen gründete er in Stuttgart die Deutsch-Türkische Gesellschaft. Auch an der Gründung des Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart war er gemeinsam mit Manfred Rommel und Edzard Reuter beteiligt. Für sein Engagement wurde er 1998 mit der Ehrenplakette der Stadt Stuttgart und 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, das ihm Bundespräsident Johannes Rau persönlich überreichte. Auch mit 80 plus ist sein bürgerschaftliches Engagement ungebrochen. Heute fördert er Hochschulpartnerschaften zwischen Deutschland und der Türkei, Studentenaustauschprogramme wie Erasmus und führt seine politische Arbeit fort als Bezirksbeirat für die CDU in Stuttgart.

Hakan Yıldırım, General Manager bei ATİAD